Berufserkundungstage am 18. und 19. September 2019 – Kunststoffverschlüsse von der Produktion in die Anwendung im Pflegeheim

Am Mittwoch und Donnerstag 18. und 19. September 2019 hatten die rund 140 Schülerinnen und Schüler der zweiten Oberstufe der Sekundar­schulen Heiden, Oberegg, Walzenhausen, Wolfhalden-Grub und Trogen-Wald-Rehetobel die Gelegenheit, einen Fuss in die Arbeitswelt zu setzen. 47 Betriebe aus der Region boten an eins bis zwei Halbtagen Einblick in 39 Berufe. Wir haben die Berufserkundungstage dieses Jahr zum fünften Mal organisiert.

In der Herrmann AG in Walzenhausen werden wir zunächst mit Schutzbekleidung ausgerüstet. Erst dann dürfen wir in die Produktionshallen, die besonderen Hygienevorschriften genügen müssen. An einer Maschine steht ein 4.-Lehrjahr-Lernender und erklärt 5 Schülerinnen und Schülern, wie die Produktion abläuft. Die Herrmann AG stellt Verschlüsse aus Kunststoff her. Auf dem Tisch neben der Maschine liegen Tubendeckel für Mayonnaise und Salben, Kunststoffteile für Spritzen und Implantate sowie Sicherheitsverschlüsse für Dosen.

Die Schülerinnen und Schüler dürfen nun das weisse Grund­material nach ihren Wünschen einfärben und Tubenausdrücker in rot, gold oder rosa produzieren. Der Lernende erläutert mit viel Geduld, was in der Maschine genau passiert und wie sie zu bedienen ist. Dabei erfahren die Jugendlichen, dass angehende Kunststofftechnolog*innen stark sein müssen in Mathematik. Der Geschäftsführer Thomas Baselgia, bekräftigt das und hofft, mit dem Berufserkundungstag Interesse am Beruf wecken zu können. Gut qualifizierte Mitarbeitende seien immer gesucht.  

Szenenwechsel – von der Produktion zur Anwendung

Produkte, wie sie die Herrmann AG herstellt, finden wir im Pflegeheim Watt in Reute im täglichen Einsatz. Dort sitzen fünf Schülerinnen mit Nadine Hartmann, der Ausbildungsverantwortlichen des Pflegeheims, um einen Stubentisch und ziehen Spritzen auf. Was bei einer geübten Fachfrau einfach aussieht, stellt sich als komplizierter heraus als gedacht. Die nötigen Handgriffe sind ungewohnt und auch hier sind Sicherheits- und Hygiene­vorschriften allgegenwärtig. Immerhin geht es um die Gesundheit von Bewohner*innen und Pflegenden.

Die Schülerinnen üben daher an Birnen und Orangen, die nach dem Einstich liebevoll mit einem Pflaster versorgt werden. Anschliessend machen sie die Erfahrung in einem Rollstuhl herumgeschoben zu werden bzw. selber einen Rollstuhl zu steuern. Nadine Hartmann betont, wie wichtig es ist, der Person im Rollstuhl anzukündigen, wohin die Fahrt geht, damit sie sich wohl und nicht hilflos ausgeliefert fühlt. An diesem Morgen erfahren die Schülerinnen – dank des spannenden Programms – viel über den Beruf der Fachangestellten Gesundheit und können gleichzeitig praktisch tätig sein.

Eindrückliche Zahlen – 47 Betriebe und 39 Berufe

Der Berufserkundungstag ist für das lokale Gewerbe eine Möglichkeit, die Vielfalt der Ausbildungs­möglichkeiten in der Region aufzuzeigen. 47 Betriebe in 10 Gemeinden boten gut rund 180 Berufserkundungsplätze in 39 verschiedenen Lehr­berufen an. Dank der regionalen Organisation können die Schülerinnen und Schüler eine so grosse Zahl von Berufen kennenlernen.

Ziel dieses Berufserkundungstages ist es, Lernende mit Ausbildungs­möglichkeiten in ihrer Wohnregion vertraut zu machen. Da die Zweitoberstufenschüler*innen noch ganz am Anfang des Berufswahl­prozesses stehen, geht es in erster Linie darum, erste Schritte in die Arbeitswelt zu machen und erste konkrete Erfahrungen zu sammeln.

 

Danke

Ein grosses Danke gilt den Mitwirkenden: Den Betrieben für ihr grosses Engagement, den Schülerin­nen und Schülern für das Interesse und den Schulen für die Vorbereitung und Begleitung der Jugendlichen!