Jubiläum und Nahversorgung - AüB-News Juni 2016

Am 11. Mai 2016 durfte der AüB-Präsident Norbert Näf 60 Personen zur 20. Mitgliederversammlung des Vereins Appenzellerland über dem Bodensee (AüB) begrüssen. Anschliessend moderierte Roger Fuchs in gewohnt pointierter Art das Podium zur Frage: Wie kaufen wir in Zukunft ein? Die Frage nach einer vielseitigen und nachhaltigen Nahversorgung wird unsere Region auch künftig fordern. Als positives Zeichen hat gleichentags der Volg in Wolfhalden einen Laden eröffnet.

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums durfte der Verein AüB die Gratulation von Regierungsrätin Marianne Koller und Landesfähnrich Martin Bürki entgegennehmen. Marianne Koller lobte die typisch vorderländerische Weitsicht, mit AüB die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam anzupacken und Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft an einen Tisch zu bringen.

Dass der Verein AüB die Rolle als Koordinationsplattform und Initiant von Zusammenarbeit ernst nimmt, zeigte der Geschäftsbericht 2015. So haben sich fünf Mitgliedsgemeinden unter Federführung von AüB zur Energie-Region zusammengeschlossen und gehen den Weg in Richtung einer nachhaltigen Energieversorgung weiter. Die Geschäftsstelle hat mit allen neun Mitgliedsgemeinden Grundlagen für die Zusammenarbeit im Bereich der Oberstufen erarbeitet. Sie hat mit dem Berufserkundungstag 150 Schülerinnen und Schülern der 2. Sekundarklassen einen Einblick in 38 Betriebe aus der Region und in 34 Berufe ermöglicht. Ein Projekt, das Wirtschaft und Schule näher rücken liess. Der Berufserkundungstag wird auch 2016 durch die Geschäftsstelle des AüB organisiert.

Die Jahresrechnung des Vereins wurde geprüft und genehmigt. Sie schliesst bei einem Ertrag von CHF 79’588.30 und einem Aufwand von 73’721.20 mit einem Gewinn von CHF 5’867.10.

Das anschliessende Podium widmete sich der Zukunft der Nahversorgung. Mit Bio-Bäuerin Sandra Böhm, Urs Schmidlin, Geschäftsführer des Bioladens BIONAT und Mitglied des Handwerker- und Gewerbevereins Heiden, Thomas Baumgartner, Direktor Appenzellerbahnen und Verwaltungsrats­mitglied Mercato Shop AG sowie Dominique Locher, CEO von LeShop.ch war das ganze Spekt­rum von kleinen und grossen Versorgern vertreten. Sie waren sich darin einig, dass sie alle unterschiedliche Kundenbedürfnisse befriedigen und es auf dem Markt Platz für alle gibt. Uneinig waren sie sich jedoch in der Frage, was unter dem Begriff Nahversorgung zu verstehen sei. Während Dominique Locher darunter die Lieferung bis an die Haustür verstand, betonte Sandra Böhm, dass die Nahversorgung unmittelbar an die regionale oder gar lokale Produktion geknüpft sei. Abschliessend brachte es Landesfähnrich Martin Bürki auf den Punkt: Es mache keinen Sinn, die unterschiedlichen Anbieter gegeneinander auszuspielen. Hingegen sei zu betonen, dass die kleinen Läden und Anbieter einen Beitrag zum sozialen Dorfleben leisteten. Hier könnten Begegnungen stattfinden und man könne auch mal einen Schwatz halten. Das sei beim Einkauf per Online-Bestellung nicht möglich.