Der Verein Appenzellerland über dem Bodensee (AüB) hat am Donnerstag, 19. Oktober 2023 im MZH Walzenhausen einen Informationsanlass zu den Gemeindestrukturen organisiert. Am 26. November 2023 stimmt der Kanton Appenzell Ausserrhoden über die künftigen Strukturen und eine Zusammenlegung auf drei bis fünf Gemeinden ab. Rund 60 Anwesende wurden von den Regierungsräten Alder und Reutegger sowie den Gemeindepräsidenten aus Lutzenberg, Rehetobel und Wolfhalden über die Herausforderungen und die Entwicklungsmöglichkeiten informiert.

Regierungsrätin Katrin Alder informierte als erstes über die Vorlage mit Eventualantrag und Gegenvorschlag, die Meilensteine von Volksinitiative «starke Ausserrhoder Gemeinden» über Vernehmlassung bis zu den Debatten im Kantonsrat und die Abstimmungsmöglichkeiten mit Stichfrage. Für die Regierung sei nach der Staatsleitungsreform und der Kantonsratsgesetzgebung klar, dass jetzt die Strukturen der Gemeinden angegangen werden müssen. Zusammen mit Regierungsratskollege Hansueli Reutegger warb sie mit Herzblut für den Gegenvorschlag mit künftig drei bis fünf Gemeinden.

Die Herausforderungen der Gemeinden benennen

Die Gemeindepräsidenten Rudolf Gantenbein aus Lutzenberg, Urs Rohner aus Rehetobel und Gino Pauletti Wolfhalden äusserten sich danach pointiert über die aktuellen Herausforderungen mit Fachkräftemangel, den veränderten Bedürfnisse der Bevölkerung und die Zusammenarbeitsformen zwischen den Gemeinden. Dabei wurde betont, dass eine Verwaltungszusammenlegung durchaus Sinn macht. Ob eine Fusion zu drei bis fünf Gemeinden der richtige Weg ist, wurde zumindest teilweise offengelassen. Für die anwesenden Gemeindepräsidenten ist es wichtig, dass im Anschluss der Abstimmung die offenen Fragen geklärt und der Prozess rasch gestartet wird.

Lieber jetzt als zu spät

In der anschliessenden Fragerunde wurde rege diskutiert und argumentiert. So wurden etwa Themen wie Identität, die Notwendigkeit von Gemeinden als Staatsebene und das Eigenkapital angesprochen. Mehrmals wurde dabei von Votanten betont, dass es jetzt wohl Zeit für eine Reform sei und die Identität der Dörfer nicht von der Gemeindeverwaltung abhängig sei. Die Vereine, die Menschen und die Brauchtümer seien die gewinnenden Faktoren unserer Heimat. Die Anwesenden wurden zum Schluss motiviert, ihre gewonnenen Erkenntnisse ins Umfeld weiterzutragen, um am 26. November 2023 einen fundierten Entscheid zu ermöglichen.

Diskussionen gehen weiter

Beim Apero, offeriert durch die Gemeinde Walzenhausen, wurde weiter über die Vorlage diskutiert und es fand ein guter Austausch zwischen den Anwesenden statt. Der Verein AüB war es mit diesem Anlass ein Bedürfnis, Demokratie und die nötigen Informationen für eine Meinungsbildung zu ermöglichen. Dies ist nach Aussage der Anwesenden hervorragend gelungen.